Anne Abendstern

Märchen-Podcast

Herzlich willkommen zum Märchen-Podcast Anne Abendstern Märchen als Inspiration.

 

Märchen sprechen in der weiblichen Sprache der Seele zu uns, denn sie vermitteln ihre Werte nicht über den Verstand, sondern über die Fantasie und das Anklingen der inneren Stimme. Die Betonung des Weiblichen hat nichts mit Frausein oder Mannsein zu tun. Es geht um den Ausdruck essenzieller weiblicher Qualitäten wie Liebe, Mitgefühl und Barmherzigkeit, die allen Menschen zu eigen und gerade in den Märchen neben Mut, Entschlossenheit und Durchhaltevermögen ganz wichtige Fähigkeiten sind, um Entwicklung und Wandel zum Guten zu bewirken.

 

In Märchen erleben wir, wie essenzielle weibliche und männliche Qualitäten Hand in Hand gehen. So erfahren wir auf harmonisierende  Weise, dass wir alle unser einzigartiges Potenzial, unsere kreativen Möglichkeiten ausschöpfen können.

 

Lieblingsmärchen

 

Nicht nur Kinder haben ihre Lieblingsgeschichten, die sie immer wieder hören wollen, sondern auch wir Erwachsene werden von Märchen, Geschichten oder auch Filmen begleitet, die wir besonders schön und faszinierend finden und eigentlich nicht so recht wissen, warum. Immer taucht in einer solchen Berührtheit von bestimmten Motiven etwas im Menschen auf, das oft nicht „ernst“ genommen wird – nach dem Motto: „Das ist doch nur eine Geschichte“.

 

Doch im Wesen und Weg all der Heldinnen und Helden können wir etwas von uns selbst erkennen. Da klingt etwas in uns an. In unserer Berührtheit und Begeisterung spiegelt sich ein Anteil von uns, der meist  im Unbewussten schlummert, doch aus dem Verborgenen wirkt und sich im Erkennen wie ein roter Faden durch unser Leben zieht – der Impuls des einzigartigen Selbst. Viele mögen da sagen: „Einzigartig? Ich doch nicht. Ich bin doch ganz normal.“ Und doch gibt es in jeder, jedem von uns diese einzigartige Melodie, die Gott durch uns zum Klingen bringen möchte. Jeder Mensch ist wie ein Instrument, auf dem die universelle Liebe ein einzigartiges Lied spielt. Märchen oder Geschichten bringen diese Melodie zum Klingen. Es ist ein spannender Weg der Selbsterkenntnis, diese Kraft aus dem Unbewussten zu heben und sich über die eigene Besonderheit mit ihren Fähigkeiten, Chancen und Begabungen klar zu werden. Dem einzigartigen Selbst bewusst zu sein und aus ihm heraus zu leben, bedeutet Glück und Erfüllung, die vollständig unabhängig von äußeren Erfolgen sind. Das einzigartige Selbst ist die tiefste Sehnsucht in uns, sich darin zu erfüllen und gesehen zu werden.
Der Weg über Märchen und mythische Bilder ist deswegen so interessant, weil er nicht über unsere vorgefasste Meinung von uns selbst, unsere Konditionierungen und den Verstand geht, sondern durch den offenen, spielerischen Raum der Fantasie. Einen Raum, den wir als Erwachsene nur noch selten betreten und der doch unerkannte Schätze für uns bereithält.


Dieses Märchen ist die Geschichte einer Initiation. Es erinnert an das bekannte Motiv von der "Schönen und dem Biest", in dem die Liebe eines Mädchens einen Mann aus seiner abstoßenden Tiergestalt erlöst. Im maltesischen Märchen vom hässlichen Riesen beweist das Mädchen vor allem großen Mut, dem Unberechenbaren und Gefährlichen zu begegnen und sich ihm hinzugeben. Ein besonderes Märchen über die Schönheit.

In ihrem Buch "Die Wolfsfrau" erzählt Clarissa Pinkola Estés von der Seehundfrau, einem Märchenstoff, der besonders dort lebendig ist, wo an den Küsten nordischer Meere die Seehunde leben. "Sealskin, Soulskin - Seehundfell, Seelenhaut" ist die Geschichte der "Heimkehr zum Selbst", davon dass jede Frau immer wieder in ihre "ozeanische Heimat" zurückkehren muss, um gesund und lebendig zu sein und sich in ihrer Haut wohlzufühlen. Das Märchen erzählt vom Verlust der Seelenhaut und wie sie zurückerlangt werden kann.

Das Märchen von den Sterntalern erzählt vom Loslassen. Die Heldin erscheint auf den ersten Blick als Ideal eines altruistischen, christlichen Menschen, der alles an Bedürftige abgibt, sogar noch das "letzte Hemd". Dafür wird er mit einem Sternenregen aus Gold belohnt. Was auch immer dieser bedeutet ... das Märchen hat auf jeden Fall auch noch andere sehr interessante Aspekte, die die Betrachtung lohnen.

Dieses Märchen führt uns in die Welt der griechischen Inseln. Es begeistert durch seine bunte und reiche Bildersprache, in der die Kraft von Sonne, Landschaft und Meer spürbar wird. Und es ist die außergewöhnliche Liebesgeschichte zweier Menschen, die trotz großer Unterschiedlichkeit und ihrer die meiste Zeit ihres Lebens getrennt verlaufenden Schicksalen am Ende glücklich zueinanderfinden.

Eine junge Frau widersetzt sich allen Konventionen und will nicht heiraten. Um endlich Ruhe zu haben vor dem Drängen des Vaters und den Tuscheleien der Leute, erklärt sie, nur denjenigen zu heiraten, der ihr eine blaue Rose bringt. Nirgendwo auf der Erde gibt es solche Blumen - und doch erhält sie am Ende eine blaue Rose vom Mann ihres Herzens. Eine berührende, überraschende Geschichte darüber, dass Liebende die Welt mit anderen Augen sehen.

Das englische Märchen vom Lumpenkind ist eine zauberhafte Version des berühmten Aschenputtel-Themas. Es handelt von einem verachteteten, ungeliebten Mädchen, das jedoch am Ende den Mut hat, der Liebe zu vertrauen und von einem Königsohn, der sich in ihre wilde Schönheit verliebt. Das Flötenspiel eines kleinen Hirtenjungen lässt den ganz besonderen Zauber dieses Erlösungsmärchens lebendig werden.
Im Bilderbuch zum Film "Nomaden der Lüfte" findet sich diese Geschichte über den Singschwan. Die Autoren Stephane Durand und Guillaume Poyet haben Motive mythischer Erzählungen aus Japan mit Naturbeobachtungen verbunden, die den ganzen Zauber der Singschwäne, der "Schneevögel" spürbar, ja vielleicht sogar ihre Stimmen hörbar werden lässt
Es gibt nicht viele Märchen, in denen das klassische Aschenputtel-Motiv von einem männlichen Protagonisten dargestellt wird. Hier ist es nun die Geschichte eines Bauernjungen, der unter dem Hass der Stiefmutter leidet und sich dann durch die Liebe zu einer Schwanenfrau in eine andere Welt befreit.
Das Märchen aus Lappland berichtet vom faszinierenden Prozess der Lichtwerdung nach langer Dunkelheit. Es ist die Geschichte eines jungen Mannes, der mit Hilfe eines weisen Alten und eines magischen Rentieres sich und sein Volk aus der Umklammerung der Finsternis befreit.
Das deutsche Weihnachtsmärchen erzählt von einem armen Bäcker, der durch die Hilfe drei kleiner Männlein wieder genügend Geld mit seinem Backwerk verdienen kann.
Hier wird die ungewöhnliche Geschichte von drei Schwestern erzählt, die ausziehen, ihr Glück zu suchen. Ihre Herausforderung besteht darin, dem Tod zu begegnen und ihm in die Anderswelt zu folgen. Wer aber den Segen der Mutter und die Kraft der weisen Alten in sich trägt, kann die Erlösung bewirken.
Das Grimm'sche Märchen von der klugen Gretel erzählt von einer lebenslustigen, jungen Frau. Gretel ist eine Lebenskünstlerin, ein Genussmensch und mit der Fähigkeit ausgestattet, ihre kulinarischen Eskapaden vor sich selbst ganz plausibel zu rechtfertigen - und am Ende mit List auch davonzukommen.
Das israelische Märchen von der Skelettbraut erzählt von einem Junggesellenabschied der besonderen Art. Der Alkohol, der da reichlich fließt, bringt einen jungen Mann in ziemliche Bedrängnis. Doch seine Braut verwandelt die unglückselige Geschichte in die Weisheit des Lebens.
Im Märchen "Der süße Brei" erzählen die Brüder Grimm von Hunger und Not und wie ein Mädchen zu einem Topf kommt, der Nahrung in Fülle schenkt wenn er weise gebraucht wird.
Ein Mädchen pflegt über Jahre Freundschaft mit einem Baum. Wie der Baum über sein Ableben hinaus ihr hilft, dass sich ihr karges und mühsames Leben in Fülle verwandelt, davon erzählt dieses Märchen aus Japan.
Weibliche Berg- und Waldwesen bevölkern als Salige Frauen die Vorstellungswelt der Alpenvölker. Hier erfährt ein Hirtenjunge eine tiefgreifende Begegnung und Wandlung durch eine Salige. Es geht um eine Lebensvision, eine Initiation ins Erwachsenwerden.
Trockenheit und Dürre bedrohen das Leben der Menschen. Wie ein Bauernmädchen kraft ihrer Stimme und ihrer Lieder das Wasser zum Fließen bringt, ist eine berührende Geschichte von der Kraft der Frauenfreundschaft. Vom Verbundensein mit dem göttlichen Grund.
Eine Tschonguri ist eine georgische Langhalslaute, die vornehmlich von Frauen gespielt wird. Hier ist es ein junger Mann, der mit seiner Tschonguri loszieht, um den Apfel der Unsterblichkeit zu finden und auf ganz ungewöhnliche Weise dem Wächter des Apfels, einem Drachen entgegentritt.
Trockenheit und Dürre bedrohen das Leben aller Menschen. Ein junges Mädchen macht sich auf den Weg, um  Wasser zu suchen und ihre kranke Mutter vor dem Tod zu bewahren. Was dies mit der Entstehung des Sternbildes des Großen Bären zu tun hat, davon erzählt diese Geschichte in fantastischen Bildern.

In dieser Sage erfährt ein unheilbar kranker Mensch Heilung. Auf den ersten Blick eine Sehnsuchtsgeschichte. Auf den zweiten geht es um die Überwindung des inneren Dämons der Angst und wie dadurch ein Leben auf dem Rosenberg möglich ist.


Eine alte Frau hat solche Schmerzen im Arm, dass niemand sie heilen kann. Wie dann aber doch mit Hilfe der "gnadenvollen Quan Am" (chinesisch: Kuan Yin) Heilung geschieht, davon erzählt dieses vietnamesische Märchen.


Dieses indianische Märchen berichtet von sechs Mädchen, die tanzend und singend für gute Maisernten sorgen. Es erzählt davon, was es außer Fleiß und Wissen braucht, damit Nahrung genug für alle da ist. Ein zeitloses Thema.